Lancia wird "eingestampft"

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  • Hallo an Alle,


    habe gestern gelesen das der Fiatboss festgestellt hat das ein
    festhalten an Lancia nicht länger fortgeführt werden kann.


    Lancia als Marke beschränkt sich NUR noch auf Italien mit dem ;)
    Modell "Ypsilon"!
    Alle umgelabelten Modelle wie Voyager/Thema werden wieder das
    was sie eh schon sind:Chrysler.
    Unter dem Label Lancia sind die Autos unverkäuflich.........und von uns 3 Themafahrern
    kann Marchione nicht leben. ;)
    Lancia-wiederbelebung/Rettung ist gescheitert..........müssen wir ins 300c Forum wechseln

  • Tja, Freunde-


    so richtig überraschen kann das nicht, wenn über Jahre so stiefmütterlich mit der Marke umgegangen wird, fragt man sich, warum nicht schon eher...
    Sei es das ziemlich reudige Händlernetz (und teilweise die Händler selbst), die kein Aushängeschild für eine solche Traditionsmarke ist bzw. sind, aber auch ein völlig unzureichendes Marketing, besser gar keines und die totale Ignoranz, dass von der Marke und deren aussergewöhnlichen Fahrzeugen kaum etwas wahrgenommen wird...


    Da wissen, so nehme ich mal an, mehr Menschen, dass für die KIA-Kisten (oder Hyundai?) eine Herstellergarantie von 5 Jahren angeboten wird...


    Es ist irgendwie zu erahnen, dass es Alfa Romeo wohl zu gegebener Zeit ebenso ergehen wird, auch dieses Label wird ziemlich unter der Decke gehalten, vom Stammhaus Fiat.


    Möglicherweise fehlt dem Konzern ein Patriarch, ebenbürtig einem F. Piech, der nachhaltig von Ehrgeiz und Traditionsbewußtsein getrieben, permanent präsent ist und all die vor sich hertreibt, die das brauchen, um erfolgreich und verantwortlich zu handeln.


    Das die Marke Lancia in Amerika kaum zu verkaufen ist, verwundert nicht wirklich, aber das es in Europa nicht gelingt, hat vielleicht mit dem oben gesagten etwas zu tun.
    Damit keine Personalien zu benennen sind ist es einfach, "das Problem" ganz wegzunehmen, dazu bedarf es weniger Mut als Strategien zu entwickeln, die das Ruder herumreissen (können).


    Es ist bestimmt ganz individuell zu entscheiden, ob man sich nun als "Chryslerfahrer" wiedergeboren fühlt, oder schon Lanciafeeling verspürt, wenn er in seinem New Thema auf der Straße präsent ist.
    Als Chrysler 300 hat mir das Modell auch gefallen, aber die Haptik und Optik des Innenraumes war mir zu "asiatisch angehaucht", so kam er nicht in frage.
    Jetzt veredelt, es gab kein Überlegen, diesen Lancia musste ich haben.
    Da ich jetzt auch noch einen Thesis fahre, kommt mir so schnell nichts Anderes in die Tüte, beide Fahrzeuge vermitteln irgendwie "was Anderes", nicht unbedingt Besseres (!), aber ein Flair, das wenig geprägt ist von Beliebigkeit und Schnelllebigkeit, es hat eher den Hauch von Individualismus und entfaltet einen ganz besonderen Charme, fast immer erst beim zweiten Hinschauen und entwickelt sich häufig dazu, nicht mehr aus dem Kopf zu gehen...


    Ich finde, auf den Fortbestand dieses Forums sollten die aktuellen Ankündigungen keine Auswirkungen haben, ist ja nun nicht so, dass hier der Bär steppt und plötzlich alles zusammenbricht... ;)


    VG
    Jens

    1. New Beetle Cabriolet (US-Reimport), (2.5/150 PS/5-Zylinder/Automatik/EZ: 2008
    2. Mercedes Benz 250S (W 108/130 PS/6-Zylinder/Automatik/EZ: 1967)

  • Grundsätzlich gebe ich dir zum größten Teil recht........
    Die "inneren" Werte des alten 300c war gruselig,das hielt auch mich vom Kauf
    kilometerweit ab.
    Aber noch weiter ,man kann schon von "Lichtjahren" sprechen hielt mich Lancia
    in der Vergangenheit ab!
    Diese Fahrzeuge wurden vermutlich im Kindergarten oder irgendeiner "Irrenanstalt"
    designed.......von aussen mehr als häßlich und von innen auf nicht wirklich auf
    "hübscheren Niveau" sind die Lancia-Entwickler mit einer Kontinuität auf dem Holzweg
    gewandelt was seinesgleichen sucht aber niemals finden wird.
    Ich möchte Thema2013 nicht zu nahe treten,aber einen Thesis würde ich nur
    besteigen wenn mir jemand ne Waffe an die Schläfe halten würde! ;)


    Die Mischung aus Chrysler und (vielleicht nicht unbedingt nur Lancia) Fiat an sich haben
    zu dem tollen Ergebnis des "Thema" geführt!
    Aber die versemmelten "Design-Jahre" die Lancia in die Köpfe der Autowelt gemeißelt hat sind
    mit einem guten Modell wie dem Thema nicht mehr raus zu reissen.
    Gut, der Voyager ist ja auch noch da.......und weit aus noch beliebter in der Lancia Verkaufsliste.


    Der Marke Lancia hätt ich es gegönnt wie Phönix aus der Asche wieder aufzuleben.
    Der Delta Integrale war ein geiles Auto............aber ein guter Wurf reicht einfach nicht.

  • Mit deinen Ausführungen zum Lancia Thesis "fummelst" du in einem sehr entscheidenden Punkt:


    Der Wagen war bei seinem Markteintritt der Technologieträger des Konzerns.
    Sei es das Skyhook-Fahrwerk (was dann im Maserati ebenso zum Einsatz kam), die großzügige Verwendung hochwertigtser Materialien wie, massives Magnesium, Palisanderholz oder die gesamte !) Ausstattung mit Leder Poltrona Frau, seien hier auszugesweise genannt.
    Automatisches Licht, EPB (elektronische Parkbremse), Komplett-Rückleuchten in LED (in beiden Fällen weltweit erstmalig gewesen) und die indirekte Innenraumbelüftung, die zeitgleich mit dem VW Phaeton in den Markt gebracht wurde.


    Der Thesis liegt wie ein Brett auf der Straße, unglaublich in Kombination mit einem "sänftenhaften" Fahrwerkskomfort.


    Ich gebe dir uneingeschränkt recht, der Wagen kann (im Design) nur begeistern, oder man lehnt ihn ab, dazwischen gibt es nichts.


    Man muss die Geschichte von Lancia kennen, um das Designkonzept des Thesis "zu verstehen".
    Mir ist es gelungen, eines der noch wenigen Exemplare des Buches "Lancia Thesis-Faszination einer leidenschaftlichen Marke " zu kaufen, ein Kunstwerk, wie die Historie und die Entwicklungsgeschichte des Thesis moduliert werden.


    Der Wagen ist "nicht verstanden" wurden, polarisiert zu sehr, als dass er eine beachtliche Verbreitung gefunden hätte.


    Es ist die Symbiose zwischen Geschichte und Innovation, dem Versuch, eine große Historie mit neuester Technologie zu verknüpfen...


    Aber, es gab bis 2009 nahezu keinerlei (!) Modellpflege, einer "beharrlichen" Preispolitik, welche das Abverkaufen eher erschwert hat und, da haben wir es wieder, einer nicht vorhandenen Publikmache des Modells...


    Natürlich möchte ich niemanden zum Thesis "bekehren", es gäbe auch noch viel zu wenige Diven (in Sachsen sind wohl etwa 16 zugelassen), aber "Ehre, wem Ehre gebührt"!


    Ich habe mal eine Farbvariante (BiColore) angefügt, es bleibt (für mich dabei): Ein phantastischer Wagen!


    VG
    Jens

  • Hallo Jens,


    du hast wohl recht in deinen Ausführungen in Sachen Innovationen des
    Thesis.
    Nun,Innovationen allein genügen nunmal nicht sie müssen stimmig mit Design
    Zuverlässigkeit und Kundenanspruch sein.
    Die italienische "Zuverlässigkeit" ist bekanntlich ein Fall für sich.
    Und dies ist kein Vorurleil sondern über Jahrzehnte lang gelebte Realität.


    Im punkto Innovationen wird dieser Punkt noch wunder als er eh schon ist,
    immer wenn in solchen Exoten besondere Technologieen verbaut wurden stellten
    diese die Werkstätten und Kunden vor besondere Hürden!
    Wenn ich nur an die Elektrik italienischer (und auch Fahrzeuge französicher Herkunft)
    Modelle denke wird mir nach wie vor übel.


    Inzwischen hat sich dies leicht gebessert,aber wenn (beispielsweise,weil erst letzte Woche erlebt)
    einem 2011er Fiat Ducato der Motorkabelbaum "wegrottet" weil die Öldämpfe die Isolierung zersetzen
    dann kommt wieder Zweifel auf.


    Deshalb bin ich auch der Meinung das der "Thema" auch kein Auto auf lange Sicht ist.
    Wenn die Reparaturen beginnen wird dieser zu einem monumentalen "Eurograb".


    Nichts destotrotz mag ich ihn,weiß aber auch das ich ihn nicht länger als 4 Jahre fahren werde.

  • Stimmt schon, was du da schreibst...


    Der Thesis war in den ersten 2-3 Jahren eine Dauerkatastrophe, dann gelang wohl Besserung...
    Aber wie du richtig schreibst, dass Modell ist eine Herausforderung für den Service und eine Investruine für den Besitzer.


    Es gibt wirklich gar nichts an demThesis, was mit wenigen Handgriffen zu erledigen wäre, sei es ein Pollenfilterwechsel oder auch nur, Arbeiten im Motorraum.
    Demontagen mehrerer Aggregate, um am Ende ein Schräubchen zu erreichen, dies gehört zur regelmäßigen Übung...
    Dazu kommen kreuz und quer verlaufende Kabelbäume und Kabelstränge wie bei einem "fahrenden Kraftwerk", der Mechaniker, der hierzu den Überblick behält, ist noch nicht geboren.
    Daraus ergibt sich sehr viel mangelnde Kompetenz in denohnehin wenigen Werkstätten
    Hinzu kommen abstruse Ersatzteilpreise vom anderen Stern....


    Es gehört also schon sehr viel Liebhaberei dazu, diesen Wagen zu fahren, aber er zieht in seinen Bann, wenn er bzw. sie gefällt, mir tut sie das!!!


    Und was den Thema betrifft, dazu hatten wir das Thema schon einmal an anderer Stelle.
    Sicherlich, auch hier wird Lancia nicht zimperlich sein, wenn es um Reparaturen geht, ich bin da nur "etwas" zuversichtlicher, da der Wagen ausgereift sein sollte (Chrysler 300)...
    Wenn dem nichts anderes im Wege steht, möchte ich meinen Thema (und auch den Thesis) nocht recht lange fahren, ohne Rücksicht auf Vernunft...


    VG
    Jens

    1. New Beetle Cabriolet (US-Reimport), (2.5/150 PS/5-Zylinder/Automatik/EZ: 2008
    2. Mercedes Benz 250S (W 108/130 PS/6-Zylinder/Automatik/EZ: 1967)

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