Ende Oktober fand eine Abstimmung im Bundestag statt. Die Grünen forderten ein Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen. Sie scheiterten. Doch die Mehrheit der Gegner war nur gering. Insgesamt führt das Thema auch in der Bevölkerung zu kontroversen Blickpunkten. Besonderes, nach dem die Klimahysterie ein festes Thema geworden ist.
Nachdem nun auch die Niederlande ein Tempolimit von 100 km/h im Hauruck-Verfahren eingeführt haben, sind die Rufe in Deutschland wieder lauter geworden. Immer mehr Bürger könnten sich ein solches Limit vorstellen. Die Zahl der Befürworter wächst. In der Schweiz gibt es ein solches Limit ja bereits seit den 70er Jahren. Damals wurde testweise 100 km/h eingeführt, kurz danach aber wieder aufgehoben. Jedoch wenig später kam ein neues Tempolimit von 130 km/h, in den 80er Jahren wurde es dann auf 120 km/h gesenkt. Seit dieser Zeit freuen sich die Schweizer über die deutschen Autobahnen und fluchen über das Tempolimit. Aus den Niederlanden ist ähnliches zu hören, wobei dort das Limit von 100 km/h in der Regel nur von 6 – 19 Uhr gilt, danach darf wieder bis zu 130 km/h schnell gefahren werden (sofern zuvor dieses Limit galt). Ein tiefer Einschnitt in die Freiheit der Bürger ist es dennoch.
Bringt das Tempolimit etwas?
Die Deutschen sind zutiefst verunsichert. Politiker und Umweltverbände meinen, ein solches Limit würde positive Effekte mit sich bringen. Sicher mit dem Auto verreisen, würde nicht nur bedeuten, den Wagen vor der Abreise zu prüfen und die Fahrt zu planen, sondern auch langsam und würdevoll über die Autobahn zu tuckern.
Vor allem zwei Punkte werden vordergründig erwähnt. Klimaschutz und weniger Todesfälle. Letzter Punkt erscheint jedoch weit hergeholt. Die meisten Todesfälle und schweren Unfälle passieren auf Land- und Bundesstraßen, sowie direkt in der Stadt. Nicht jedoch auf den Autobahnen. Der Anteil der dortigen Unfälle ist im Vergleich sogar gering.
Beim Klimaschutz sieht das anders aus. Zumindest dann, wenn man Kleingeld verehrt. So hat sich auch das Umweltbundesamt in einer Studie mit diesem Punkt eingehend beschäftigt. Tatsächlich konnte ein Tempolimit die CO2 Emissionen reduzieren. Die Frage ist aber, von welcher Reduktion wir am Ende sprechen und genau da kommt das Problem. So ergeben auch die Studien in den Niederlanden, dass ein Tempolimit einer Reduktion von 2 Prozent der CO2 Emissionen aus dem PKW Verkehr gleichkomme. Wir reden also von 2 Prozent.
Bummeln auf der Autobahn
Natürlich muss man zugutehalten, dass die deutschen Autobahnen längst nicht mehr frei befahrbar sind. Das gilt vielleicht nur noch für 30 Prozent der Abschnitte. Überall sind Baustellen zu finden, die von Jahr zu Jahr länger dauern und kein Ende nehmen. Hinzu kommt, dass an vielen Abschnitten längst Limits eingeführt wurden. Stau und Bummeln sind somit keine Seltenheit mehr auf deutschen Autobahnen. Allerdings ist die Frage, was das Bummeln an zusätzlichen CO2 Werten verursacht nicht thematisiert. Letztlich geht es ja auch nur darum, das Tempolimit endlich durchzusetzen. Nicht um die Frage, ob es wirklich Sinn macht.