Hallo!
Ich habe Euch versprochen, über meine Erfahrungen mit dem O.CT-Chip-Tuning beim Voyager Diesel zu berichten. Siehe meine Beiträge vom 23. und 25. Oktober 2013 „
Probleme mit Getriebeautomatik beim Voyager 178 PS Diesel. Loesung: Chiptuning!“ und „
Probefahrt mit dem technischen Berater von Lancia und Chiptuning“.
Wegen eines längeren Auslandaufenthaltes ohne Voyager und deshalb leider mit einiger Verspätung hier nun mein Bericht. Sorry wegen der nicht beantworteten Anfragen und danke für die Geduld!!
Nach dreiwöchiger Gratis-Testphase der geänderten Motoren- und Getriebesoftware konnte ich mich sehr leicht für das Chip-Tuning entscheiden. Motor und Getriebe harmonieren nun deutlich besser zusammen und die lästigen Vibrationen des ganzen Fahrzeugs im niedertourigen Bereich sind fast gänzlich verschwunden und treten nur noch äusserst selten und dann auch nur ansatzweise auf.
Da wir das Gaspedal eher streicheln als durchtreten, wählt das adaptive Getriebe auch mit dem O.CT Tuning jeweils schnell den höchstmöglichen Gang. Das durchschnittliche Drehzahlniveau ist also nicht etwa höher geworden, sondern der Motor verfügt nun ganz einfach in jedem Drehzahlbereich über mehr Drehmoment. Dies wirkt sich auch positiv auf den Verbrauch aus, welcher um ca. 0.7 Liter im gemischten Kurz-, Mittel- und Langstreckenbereich gesunken ist.
Der Voyager wirkt nun deutlich spritziger und erlaubt auch entspannte Passfahrten im Automatikmodus, was vorher eine recht mühsame Angelegenheit war. Ich erinnere mich an eine Fahrt über den Schweizer Gotthardpass ins Tessin, als wir das Fahrzeug gerade erworben hatten. Immer wieder schaltete die Automatik in einen zu hohen Gang, worauf dem Motor jedes Mal „die Puste“ ausging. Nur mit beherztem Tritt aufs Gas wurde in den richtigen Gang runtergeschaltet. Nach 10 Minuten wechselte ich dann entnervt auf den manuellen Modus und wählte die Gänge selber.
Seit dem Chip-Tuning haben wir nun schon einige Pässe problemlos im Automatikmodus bewältigt. Eindrücklich ist die Mehrleistung auch beim Beschleunigen auf der Autobahn. Die Leistungssteigerung auf 195 PS und 420 NM spürt man deutlich, obwohl man natürlich immer noch nicht mit einer Rakete unterwegs ist. Aber der Voyager wurde fürs entspannte Reisen gebaut und daran hat auch das Chip-Tuning nichts geändert.
Die vieldiskutierte Frage bezüglich Haltbarkeit des Getriebes und Garantieansprüchen beantwortete mir der Werkstattchef einer Grossgarage wie folgt: Nach langjähriger Erfahrung musste noch kein einziger Fall eines durch O.CT Tuning verursachten Getriebeschadens verzeichnet werden. Das Tuning wurde offenbar schon für die Chrysler Modelle angeboten. Selbst der „Technical Adviser“ von Lancia, welcher mir das Tuning zur Beseitigung des Vibrationsproblems selbst empfohlen hatte, versicherte mir, dass die geänderte Software äusserlich nicht erkennbar sei und die Garantie deshalb nicht in Frage steht.
Da meine Frau und ich zu den „defensiven“ Fahrern gehören und die Leistungsgrenzen des Motors so gut wie nie austesten, habe ich auch keine Bedenken, dass wir wegen des gestiegenen Drehmoments innerhalb der nächsten 10 Jahre mit einem Getriebeschaden liegen bleiben werden. Die 420 Nm werden wohl kaum einmal abgerufen, aber gerade im meistens gefahrenen unteren und mittleren Drehzahlbereich steht einfach mehr Drehmoment zur Verfügung, was ein spritzigeres und entspannteres Fahren erlaubt. Kurz gesagt: Der Motor macht nun in Verbindung mit der auf optimierten Verbrauch ausgelegten Automatik deutlich mehr Spass!
In meinen Augen ist die Leistungssteigerung auch massvoll und deshalb vernünftig ausgefallen. Eine Steigerung auf 500 NM würde eine seriöse Tuningfirma wie O.CT auch nicht anbieten wollen. Notorischen Bleifussfahrern, welche es bei den Voyager-Eignern wohl kaum gibt, ist sicher aus genannten Gründen von einem Motorentuning abzuraten. Das Chip-Tuning war mit 900 Euro nicht gerade günstig, aber angesichts des gesteigerten Fahrspasses und des gesunkenen Verbrauchs jeden Euro wert!