Liebe Forum-Freunde,
ich darf mich kurz bei Euch vorstellen und nachfolgend um Eure Meinung bitten. Ich heiße Alex, bin 43 Jahre alt und lebe in Österreich. Mein Erstfahrzeug ist ein Audi A4 Kombi, daneben habe ich ein Chrysler Sebring Cabrio und fahre gerne Motorroller und bin in den zugehörigen Foren aktiv. Ich bin noch kein Lancia Besitzer, denke aber konkret über einen Kauf nach und möchte Euch heute als Gast befragen. Vorab habe ich mich in Eurem Forum und auswärts umgesehen und meine "Hausaufgaben" gemacht, zum eher seltenen späten Lancia Voyager aber nicht allzu viel gefunden, was mir die Entscheidung erleichtert.
Ich überlege ernsthaft einen Lancia Voyager 2,8 S, 177 PS, also die letzte Serie zu kaufen. Das Fahrzeug ist aus 2015, erste Hand, vollständiges Serviceheft und in einer
online Besichtigung ein tadelloser Pflegezustand. Bevor ich - was momentan im österreichweiten Lockdown schwierig ist - eine vor Ort Besichtigung zu organisieren versuche, wollte ich mir klar werden, ob das überhaupt eine gute Idee ist? Gegen das Fahrzeug spricht ein Kilometerstand von stolzen 290.000km, es wird deshalb vom Händler der es zurückgenommen hat nur gewerblich verkauft (was für mich möglich und auch OK ist). Die Typentscheidung selbst passt für mich, ja ich will einen Voyager der möglichst letzten Baujahre, das Fahrzeug würde Dritt-Auto mit realistisch 10.000km jährlicher Leistung werden. Der Preis geht in Ordnung wenn er einige Zeit ohne Totalschaden (Motor oder Getriebe) läuft. Positiv in die Preisbewertung fließt ein, dass das Fahrzeug anmeldefertige österreichische Papiere hat, dh. gegenüber einem Import aus zB. Deutschland kommen die für das Modell sehr hohen Steueraufschläge auf den Kaufpreis (NOVA und CO2 Strafsteuer) nicht mehr dazu. Wenn er nach drei Monaten eingeht, war es aber trotzdem teuer.
Pro und Contra
+ österreichischer Erstbesitz, nachvollziehbare Servicehistorie, seriöses Umfeld, keine Anhängervorrichtung = kein Anhänger- oder Wohnwagenbetrieb
+ soweit für mich erhebbar ist der späte Voyager technisch ausgereift und haltbar
+ die Durchsicht am Markt zeigt dass fast alle Voyager mittlerweile so hohe Laufleistungen haben, Modelle mit weniger Kilometern sind entweder völlig ungepflegt oder utopisch teuer.
- Bauch und Hirn haben bei einem Lancia/Chrysler mit fast 300tkm einfach kein gutes Gefühl und wenn nach kurzer Zeit ein schwerer Defekt oder eine Endlos-Serie von kleinen und mittleren Ärgernissen kommt, ist das rausgeworfenes Geld.
Fragestellung:
Kann der Voyager solche Laufleistungen ab und kann man ihn so auch noch kaufen, oder sind zeitnah Probleme vorprogrammiert? Mir ist klar, dass das kein Neuwagen ist und dass mit Verschleiß und bei jedem Auto mit knapp 300tkm dann und wann auch mit einer Reparatur gerechnet werden muss, solange das nicht eskaliert ist das kein Thema.
Bitte einfach um Meinungsäußerungen jedweder Art. Bin für jeden Input dankbar.
Lg aus Österreich, Alex