Weiter geht es mit der Montage des Vorderachs-Sensors. Dieser wird ebenfalls auf der linken Seite montiert. Damit man den Montageort des Sensors findet, reicht es das Lenkrad ganz nach rechts ein zu schlagen. Die vordere Radhausverkleidung muss dafür nicht entfernt werden.
In der vorderen Achs-Aufhängung ist sowohl Schlitz als auch die Bohrung zur Montage des Sensors vorhanden. Es handelt jedoch sich um eine M8-Bohrung, in welche ein M6-Blindniet-Mutter eingesetzt werden muss.
Auch im unteren Querlenker sind die benötigten Öffnungen bzw. Bohrung vorhanden. Aber auch hier ist es so, dass die Bohrung zum Festschrauben des Gelenkes nicht kleiner sondern größer ist. Das Setzen eines M6-Blind-Nietes ist wieder notwendig.
Da der Montage-Ort des Sensors nun bekannt war, wurde das Auto vorn mit dem Wagenheber angehoben, Rad und Radkasten demontiert damit die beiden M6-Blindnietmuttern einfacher gesetzt werden konnten. Spaß hat es trotzdem nicht gemacht. Aber irgendwann war der Blindniet in der vorderen Achsaufhängung drin. (Das Bild ist um 90° nach links gedreht).
Den Blindniet in den unteren Querlenker zu bekommen, war auch kein Zuckerschlecken. Es fehlt einfach die Möglichkeit richtig Gewicht auf die Zange zu bringen, um so den Alu-Blindniet in den Querträger zu quetschen. Ich habe es letztendlich mit Hilde einer Schraubzwinge geschafft.
Jetzt wurde das Fahrzeug wieder herunter gelassen und der vordere Achs-Sensor an der Achsaufhängung festgeschraubt.
Die Gelenkwelle des Sensors wurde mittels des Montagewinkels am unteren Querlenker mit einer M6-Schraube montiert. Ehe die Radhausverkleidung wieder montiert wird, muss der Stecker des vorderen Sensors aufgesteckt werden, damit dieser nicht durch Nässe beschädigt wird.
Die Belegung des Steckers lautet: Pin 1 (weiß/braun) Masse, Pin 2 (weiß) +5V, Pin3 (weiß/dunkelgrün) Signal. Die 3 Kabel werden werksseitig an den 8-poligen Stecker C334 des ABS geführt und von dort aus zum Steuergerät im Heck des Fahrzeuges. Das ich an diesen Stecker wegen Bauteilen der Gasanlage nicht heran komme, hatte ich im Vorfeld kontrolliert. Deshalb waren die 3 Leitungen so lang, dass ich sie direkt ins Heck zum Steuerteil führen konnte. Im Motorraum wurden die Leitungen wieder mit Nagerschutz ummantelt.
Jetzt geht es im Heck weiter, da das Steuerteil eingebaut werden muss. Der Montage-Ort ist werksseitig auf dem linken hinteren Radkasten. Die hintere Seitenverkleidung muss demontiert werden (siehe dazu Einbauanleitung Keyless Go oder Infinity Soundsystem).
Im Town & Country (Routan, Grand Caravan) gibt es eine Besonderheit. Der Einbauplatz ist durch den 12V/110V Spannungswandler belegt. Ich musste den Montagebügel abschrauben und das Steuerteil über den Inverter positionieren. Im Voyager kann es direkt auf den Radkasten geschraubt werden (M6-Mutter).
Nachdem das Steuergerät am richtigen Ort ist, können wir die je 3 Leitungen der Sensoren auf die erforderliche Länge kürzen. Weiterhin müssen die Stromversorgung, die beiden Leitungen des CAN-IHS-Busses und das Steuersignal für die Scheinwerfermotoren in diesen Stecker. Da nun ein Eingriff in die Elektrik erfolgt, muss jetzt die Fahrzeugbatterie ab.
Das sind die im Stecker zu verteilenden Kabel:
Pin 02 : CAN-IHS(+), D265, weiß/grau
Pin 03 : CAN-IHS(-), D264, weiß/orange
Pin 05 : Leuchtweitemotorsignal, L133, weiß/gelb (auf Bild gelb)
Pin 06 : Signal Leuchtweitenregulierungssensor vorn, L960, weiß/dunkelgrün
Pin 07 : Signal Leuchtweitenregulierungssensor hinten, L963, weiß/dunkelblau
Pin 10 : +5V Leuchtweitenregulierungssensor hinten, L964, weiß/gelb (auf Bild weiß/grau)
Pin 11 : Masse Leuchtweitenregulierungssensor hinten, L965, weiß/violett
Pin 12 : Masse Leuchtweitenregulierungssensor vorn, L962, weiß/braun
Pin 23 : +12V, abgesicherter Stromkreis, Spannung bei Zündung II, F921, pink/gelb (auf Bild rot/gelb)
Pin 24 : Masse, Z910, schwarz/rot
Pin 25 : +5V Leuchtweitenregulierungssensor vorn, L961, weiß
Das CAN-Signal habe ich passenderweise in der Nähe gefunden und zwar am Steuergerät der Heckklappe (PLGM). CAN-IHS (-) findet man dort im 22-poligen grauen Stecker C2, Pin 17 und CAN-IHS(+) im Pin 18. Auch wenn ich's schon oft erwähnt habe, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, müssen die beiden Adern-Paare verdrillt werden.
Kommen wir nun zur Versorgungsspannung F921. Letztere findet man an mehreren Stellen im Heck an der rechten Fahrzeug-Seite. Sowohl das Steuergerät PTS, als auch die Taschenlampe und vor Modelljahr 2013 das Steuergerät BSM nutzen die Leitung F921. Man kann sie im Kabelbaum in der Verstau-Mulde der 3. Sitzreihe unter dem Teppich finden. Alternativ löst man die rechte Seitenverkleidung und geht z.B. direkt an die Versorgungsleitung der Taschenlampe (nur vor Modelljahr 2014). Den benötigten Masseanschluss kann man an jeder beliebigen Stelle mittels einer Öse abnehmen.
Das Leuchtweitemotorsignal am Pin 5 muss nun noch nach vorn zum TIPM geführt werden. Unter dem Teppich liegen auch die 3 Leitungen des vorderen Achs-Sensors mit drin. Die 3 Leitungen des hinteren Achs-Sensors kommen in der ovalen Gummi-Muffe vom Unterboden in das Fahrzeug herein.
Bevor es vorn am TIPM weitergeht, wird der angefertigte Stecker in das Steuergerät gesteckt und mit dem (hier blauen) Rasthebel in die Buchse gedrückt. Die Verkleidungen können alle wieder angebaut werden, da am Heck keine Arbeiten mehr notwendig sind.
Im T&C muss das TIPM ausgebaut werden, da die Leitung des Leuchtweitemotorsignals in den Stecker C7 (TE 4-1438691-1), Pin 18 eingesteckt werden muss. Der dazu benötigte Kontakt kann von MOLEX mit der Teilenummer 33012-0002 oder TE mit den Teilenummern 1393367, 1393366, 1393365 oder 1393364 bezogen werden.
Im Lancia Voyager ist der Ausbau des TIPM nicht notwendig. Dort ist Pin 18 von der Leitung der manuellen Leuchtweitenregulierung belegt, welche vom STECKER der 43-poligen Kupplung C200, Pin 27 im Fahrerfußraum kommt. BUCHSENSEITIG geht Pin 27 zum Pin 7 des Steckers des Drehrädchen der manuellen Leuchtweitenregulierung. Deshalb trennt man am Pin 27 der BUCHSE das Kabel ab und lötet stattdessen das Leuchtweitemotorsignal des Steuerteils an.
Für den Lancia Voyager ist damit der mechanische und auch elektrische Umbau erledigt.
Nur im Chrysler Town & Country muss im hellgrauen 16-poligen Stecker C4 des TIPM nun noch der Pin 8 beschaltet werden. Das ist die Steuerleitung, welche parallel zu den beiden Stell-Motoren der Scheinwerfer geht. Es wird ein Buchsenkontakt von MOLEX mit der Teilenummer 33012-2001 benötigt. Da die US-Scheinwerfer keine Motoren für die Höhenverstellung besitzen, kann diese Leitung zwar im Stecker C4 angeschlossen werden, muss jedoch solange zurück gebunden werden, bis europäische Scheinwerfer mit Motor verbaut sind.
Da der Lancia Voyager dies Stell-Motoren auch bei der manuellen Variante hat, existiert diese Leitung bereits.
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